Beethoven nimmt in seiner 9. und letzten Sinfonie Schillers Ode an die Freude zu Hilfe um das Notenformular zu unterstützen. Stenkamp reduziert in der Intensivlyrik Nicanor Parras minimalistische Antwort auf die Frage, „What is poetry?“ experimentell um sämtliche Worte auf einen bloßen Rhythmus.
Hier folgt nun der etwas flapsige Versuch, unter der Überschrift „Formular wunderbar“ mit einem Binnenreim eine Ordnungsmaschine als solche zu präsentieren. Das ist natürlich paradox; es gibt keine qualitätslosen Quantitäten, keine unquantifizierbaren Qualitäten, keine objektfreie Prozesse oder prozessfreie Objekte; E = mc². Deshalb gibt es auch keine sinnfreien Ordnungen und keinen ungeordneten Sinn, außer wir befinden uns darin, es ist All-es und wir können nicht darüber hinaus.
so einfach kann
die Wahrheit sein;
ja nicht mal dann
und wann ‘nen Reim.
Gleichfalls nicht
als Gedicht
gilt was bloß,
selbst famos
und mit Sinn,
einfach in
Formeln spricht,
ohne Licht
von der Sorte,
ohne Worte.
Aus Vorgenanntem folgt, um lieben zu können, benötigen wir Metaphysik und um metaphysisch zu werden, müssen wir zauberhaft formulieren. Darauf wollen wir neugierig machen.
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